Marienkapelle

ZEIGET, DASS IN EUCH NOCH BRENNE JENER ALTE ANDACHTSEIFER EURER FROMMEN VORVÄTER, VON WELCHEN IHR ERLERNET, EURE LIEBSTE MUTTER MARIA IN IHRER KIRCHE ZU BESUCHEN. Pfarrer Jakob Dangelmaier / Auszug aus seinem Gebetsbüchlein

Die heutige Marienkapelle, von 1763-1765 erbaut, hatte einen Vorgängerbau, von dem man nur über die Weihe des Altars am 3. Oktober 1616 durch den bischöflichen Vertreter, Johann Jakob Mürgel, Kenntnis hat. (Quelle: Pfarrbuch Nr. 4)

 

Über die Entstehung dieser ersten Marienkapelle an diesem besonderen Ort wird seit Generationen eine Geschichte erzählt:

In alter Zeit wurde von einem Einsiedler am Ortsende von Wißgoldingen in Richtung Rechberg eine Holzkapelle gebaut. In jener Kapelle hatte die Muttergottes, die heute in der Marienkapelle steht, ihren ursprünglichen Platz gehabt. Dort draußen wurde jedoch die Kapelle nicht in Ehren gehalten, und so kam es, dass eines Tages das Muttergottesbildnis verschwand und nach längerem Suchen am Platz der heutigen Kapelle gefunden wurde. Daraufhin wurde das Bildnis wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückgebracht, wo es jedoch bald darauf wieder verschwand. Abermals zurückgebracht ereignete es sich ein drittes Mal, dass Bildnis am gleichen Ort, wie schon zweimal zuvor, gefunden wurde. Dies deuteten die gläubigen Menschen als Zeichen dafür, dass die Muttergottes an dieser Stelle gerne sein möchte und bauten ihr zu Ehren eine schöne, würdige Marienkapelle.

Pfarrer Jakob Dangelmaier (1738 - 1801) war Initiator für den Bau der heutigen Marienkapelle, was durch die Anbringung seiner Initialen über der Eingangstür gewürdigt wurde. Er verfasste 1792 ein Gebetbüchlein, in dem er "im Vorbericht" die Geschichte der heutigen Marienkapelle erhellt. Der Inhalt dieses 71-seitigen Werkes sowie Aufschriebe alter Kirchenbücher dokumentieren die Entstehungsgeschichte der Kapelle.

Lourdesgrotte und Kreuzweg

Die Lourdesgrotte unterhalb der Marienkapelle wurde aus freiwilligen Beiträgen errichtet und am 10. Oktober 1893 durch Prälat Dr. Engelbert Hofele feierlich eingeweiht. Er hatte auch die Initiative ergriffen eine Lourdesgrotte mit einer eigens aus Lourdes mitgebrachten Marienfigur zu errichten.

Von der Lourdesgrotte führt ein steiler Weg hinauf zur Marienkapelle, an dem 14 Kreuzwegstationen in Form von steinernen Bildstöcken aufgestellt sind. Die ersten drei Stationen wurden von Prälat Dr. Engelbert Hofele gestiftet.

Lichterprozession zur Marienkapelle

Aus Anlass des 200-jährigen Bestehens der Marienkapelle im Jahre 1965, wurde eine Lichterprozession zum "Käppele" veranstaltet.

Die Lichterprozession wurde von dem aus Wißgoldingen stammenden Pater Alois Schwarzkopf, einem großen Marienverehrer, 1996 wiederbelebt und wird bis heute weitergeführt.